Carina - Um 13:30 Uhr gings los und der Silberpfeil rollte vom Hof, vollgepackt mit sechs fussballbegeisterten Reisenden und jeder Menge Vorfreude im Gepäck. Damit die nächsten rund 400 Kilometer auch wirklich kuschelig werden, luden wir in Eiken noch zwei Freunde aus dem Hotzenwald auf. Anschliessend peilten wir ohne weiteren Boxenstopp Mainz an - via Frankreich versteht sich. Man gönnt sich ja sonst nichts! Beim Überqueren der Mautstation kam dann doch mal kurze Skepsis auf: Ob unser Präsident sich nicht doch im Ziel geirrt hat und das Navi uns nun versehentlich nach Paris lotst? Aber nein, der Mann hat stets alles im Griff und das Navi steuerte weiter den schnellsten Weg nach Mainz an. Na ja… zumindest gingen wir zu diesem Zeitpunkt noch davon aus.
Die Fahrt verlief grösstenteils ruhig, doch eine Stunde vor Mainz ging das Drama des Ticket-Bingo los. Über Wallets wurden fleissig Tickets hin- und hergeschoben. Hatten wir mal sieben Tickets, waren es plötzlich nur noch vier. Das ganze Chaos führte bei einem Mitfahrer beinahe zu einem Nervenzusammenbruch und da wir kein Bud Light im Angebot hatten, konnten wir seine Stimmung auch nur schwierig wieder heben. Was waren das für Zeiten, als man die Dinger noch per Post bekam. Aber immerhin haben wir so schon vor Spielbeginn ein bisschen Adrenalin und vorm Drehkreuz ständig die Spannung, ob das Ticket nicht doch doppelt verwendet wurde. Ob du wirklich richtig stehst, siehst du, wenn das Licht angeht.
Konnte sich unser Fahrer aus dem Südtirol noch über das Ticketchaos amüsieren, lagen wenige Zeit später auch bei ihm die Nerven blank: Unser bisher so verlässliches Navi begann, uns durch ein Labyrinth der Verzweiflung zu führen. Abgesperrte Strassen, Sackgassen, Fussgängerzonen und den ein oder anderen Radweg. Uns wurde alles angeboten, Hauptsache illegal. Aber auch diese Situation wurde souverän als Team gemeistert und so fuhren wir kurz nach 18 Uhr auf den Gästeparkplatz.
Die zwei Tickets, welche wir schlussendlich überhatten, wurden schnell verkauft und nachdem das Licht an den Drehkreuzen grün aufleuchtete und jede noch so kleine Tasche von den Ordnern akribisch durchsucht wurde, waren wir endlich im Inneren der MEWA Arena. So konnten wir uns nun also ausschliesslich der Spielvorfreude widmen - begleitet von einem feinen Stadion-Snack.
Um 20:45 Uhr war es soweit: Anpfiff! Obwohl die Mainzer einen mutigen Angriff angekündigt haben, zeigte unser FC Bayern ab Beginn an, wer hier das Sagen hat und so hatte Gnabry bereits nach wenigen Sekunden den Führungstreffer auf dem Fuss. Lange mussten wir uns aber nicht gedulden, denn schon in der 2. Minute netzte Musiala nach herrlicher Vorarbeit von Davies und Kane zur Führung ein.
Darauf nahm unsere Elf das Tempo ein wenig raus und es kam durch viele hart geführte Zweikämpfe vermehrt zu kurzzeitigen Unterbrechungen. Mainz fand jedoch immer besser ins Spiel und hatten nach einer halben Stunde auch durchaus die ein oder andere gute Chance zum Ausgleich. Doch während einige Fans dadurch leicht nervös wurden, war dies für unsere Mannschaft lediglich ein Weckruf zur richtigen Zeit! Noch vor dem Seitenwechsel sorgten Musiala (37' + 45+4') und Sané (45+1') für klare Verhältnisse. Was für eine Machtdemonstration mit Musiala als Hauptdarsteller!
Nach der Pause tat sich nicht mehr viel, das Team wurde munter ausgewechselt und die Chancen wurden weniger. Dafür konnte man mal wieder einen Blick auf die Gestalten in der Kurve werfen. Während die eine Gruppe den Abend hauptsächlich nutzte, um Selfies auf Snapchat zu verschicken, kaufte eine andere ihre Getränke scheinbar nur, um sie anschliessend weiträumig zu verschütten. Beides einfach nur nervig und überflüssig. Ach ja, kurz vor Schluss hatte Goretzka noch das 5:0 auf dem Kopf, der Mainzer Keeper konnte jedoch parieren. So blieb es also beim 4:0 und wir ziehen verdient ins Achtelfinale des DFB Pokals ein. Etwas, was es seit vier Spielzeiten nicht mehr gab.
Entsprechend gut gelaunt hat sich die Truppe nach dem Spiel wieder beim 9er-Bus getroffen – bereit für den Heimweg. Während die Schlafmützen auf den hinteren Plätzen sich nach kurzer Zeit ins Land der Träume verabschiedeten, hatte die Beifahrerin die wichtige Aufgabe, den Fahrer wachzuhalten. Dosengetränke, Schokolade und sinnlose Gespräche – die perfekte Mischung gegen Sekundenschlaf! So kamen wir kurz nach 2 Uhr gesund und munter in Geroldswil an. Mit tollen Erinnerungen an einen erfolgreichen Fussballabend und Vorfreude auf den nächsten gemeinsamen Ausflug!
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