Matthias - Ein Sommer auf Abwegen und ein Holländer als Retter…Und langsam rollt er, der Ball, Richtung Torlinie. Unaufhaltsam, so scheint es. Für einige Zehntelsekunden hält das Stadion, halten die 75 000 Zuschauerinnen und Zuschauer den Atem an. Diese Zehntelsekunden, gefühlt dauern sie viel länger – alles verlangsamt sich, alles fokussiert nur auf diesen Moment.
Dann, der Ball befindet sich wenige Zentimeter vor der Torlinie, passiert das Unerwartete: Ein langes Bein kommt scheinbar aus dem Nichts angeflogen und der Ball wird weggegrätscht. Jubel und tosender Applaus als Zeichen der schieren und puren Erleichterung.
Wir schreiben die 38. Minute des Achtelfinal-Rückspiels der Champions League in der Allianz Arena, die Bayern spielen gegen Paris St. Germain und die zwei Grossen der Wüsten-WM 2022, Lionel Messi und Kylian Mbappé. Gerade eben hatte sich FCB-Goalie Yann Sommer mit einem Dribbling versucht, das kläglich scheiterte und Vitinha die grosse Möglichkeit offerierte, PSG in Führung zu bringen. Doch Matthijs de Ligt hatte etwas dagegen und klärte kurz vor der Torlinie mirakulös für seinen geschlagenen Torwart.
Wer weiss, was passiert wäre, wenn PSG in dieser Situation tatsächlich in Führung gegangen wäre. Die Pariser hatten ihre besseren Momente in der ersten Halbzeit, spätestens nach dem 1:0 für die Bayern durch Choupo-Moting in der 61. Minute nach einem von Thomas Müller provozierten Ballverlust Marco Verrattis war von ihnen dann allerdings nicht mehr allzu viel zu sehen. Im Gegenteil: Hätten die Bayern ihre Konterchancen konsequenter genutzt, hätte das Resultat durchaus höher ausfallen können als 2:0; das zweite Tor bewerkstelligte Serge Gnabry kurz nach seiner Einwechslung und kurz vor Schluss. Die Bayern zeigten als starkes Kollektiv insgesamt ein reifes Spiel, wobei neben de Ligts Rettungsaktion Kimmich als umsichtiger Ballverteiler und Antreiber und Kingsley Coman als unermüdlicher Beackerer der rechten Aussenbahn hervorstachen.
Der Bayern-Fanclub Zürich war mit einer stattlichen Schar an diesem Knaller mit dabei. Ein sehr gut besetzter Reisecar hatte sich auf der üblichen Route und mit den üblichen Stopps gen München aufgemacht. Die Stimmung auf der Hinreise war erwartungsfroh, leicht getrübt nur durch den Umstand, dass der traditionelle Halt in Lechwiesen nicht stattfinden konnte. Auf der Rückfahrt wurde allerorten über das Spiel und die Chancen der Bayern in der diesjährigen Champions League diskutiert, doch schon bald nahm die Müdigkeit überhand, sodass der Grossteil der Reise bis kurz vor 4 Uhr morgens und der Ankunft am Sihlquai in Zürich schlummernd verbracht wurde.
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