Michael - Crunch Time, die letzten Spieltage stehen an, ab jetzt zählt es und es steht das Auswärtsspiel beim SC Freiburg an. Immer wieder schön: kurze Anreise, zivilisierte Fans in Freiburg und ein tolles Stadion das das Herz von Fussball Romantikern höherschlagen lässt. Stopp, das war früher so. Das Dreisamstadion mitten in der Stadt ist Geschichte, nun am Stadtrand das Europa-Park-Stadion. Beim Namen hat man es schon ahnen können. Unser Eindruck vom neuen Stadion: funktional schön, aber keinerlei Charme. Erinnert von aussen eher an eine Messehalle. Freiburg-Fans die wir getroffen haben, fragten wir auch. Sie waren gleiche Meinung. Ein anderer Nachteil dieser sterilen Stadien, nix ausser Parkplätzen aussen herum. Aber wenigstens wird es das erste Mal ausverkauft sein, endlich keine Corona Beschränkungen mehr.
Nachdem uns unser Fahrer Simon beim grössten Mistwetter sicher zum Stadion gefahren hat, standen wir nun bei einem Schneesturm drei Stunden vor Anpfiff vor dem Stadion. Unser Glück, in der Messehalle nebenan war eine Outdoor-Messe am Laufen mit Essenständen. Dort verbrachten wir zwei Stunden in der Wärme bei leckeren – genau – Maultaschen, ehe wir Richtung Stadion gingen. Dummerweise den Shuttlebus von der Messe zum Stadion genommen, was aufgrund des Verkehrschaos doppelt so lange gedauert hat wie Laufen. Beim Rückweg waren wir schlauer.
So nüchtern das Stadion von aussen ist, die Stimmung innen war hervorragend. Das Spiel war intensiv, etwas zäh in der ersten Halbzeit, aber mit besserem Spiel für unsere Bayern. In der zweiten Halbzeit nahm das Spiel an Fahrt auf, Bayern machte Druck und folgerichtig Goretzka das 1:0. Ausgelassene Stimmung im Bayern Block von dem aus die Sicht aufs Spielfeld sehr gut war. Das ist der Vorteil von relativ kleinen Stadien. Dann kam Edeljoker und Ex-Bayer Peterson. Und tatsächlich spaziert er 17 Sekunden später durch die Abwehr und macht den Ausgleich. Aber auch wir hatten einen Joker, Gnabry kam für Hernandez und 40 Sekunden später machte er das 2-1. Nach dem 3-1 durch Coman war das Spiel entschieden, aber der grösste Aufreger kam noch. Minutenlange Unterbrechung und Diskussionen am Spielfeldrand, keiner im Stadion wusste warum. Ein Blick auf den Handy-Ticker brachte die Aufklärung. Bayern war 20 Sekunden nach einem Wechsel mit 12 Mann auf dem Platz, da der vierte Schiri zwar die zwei neuen Bayernspieler zählte, aber nicht aufpasste, ob auch zwei runter gehen und das Spiel dann freigab. Der wohl bald Dortmunder Schlotterbeck merkte dies und reklamierte. Freiburg hat tatsächlich zwei Tage nach dem Spiel Beschwerde beim DFB diesbezüglich eingereicht, aber diese wurde wie vermutet abgelehnt. Sabitzer machte noch das 4-1, die Fans feierten mit der Mannschaft in der Kurve. Das Spiel wird aber sicher primär wegen dem Wechselchaos in Erinnerung bleiben.
Insgesamt aber nicht nur ein tolles und erfolgreiches Spiel, auch ein toller Fussballausflug trotz des miserablen Wetters.
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