Daniel - Auf geht's zum Russen nach Moskva. Da wir relativ früh gebucht hatten, konnten wir von einem relativ günstigen Flug von Zürich aus mit Airoflot profitieren. Ja wenn das nur mit dem Visum nicht so aufwendig wäre. Unglaublich und das in der heutigen "modernen" Zeit. Jedenfalls brauchte es erstmal einen Veranstalter, dann mussten wir noch Bescheinigungen bei den Krankenkassen einholen. Ausserdem musste uns unser Hotel noch ein Einladungs-Formular ausfüllen. Danach konnte man den Online-Visums-Antrag auf der Homepage der Russischen Föderation ausfüllen. Auch dies dauerte seien Zeit. Schlussendlich mussten noch Passfotos angefertigt werden und alle Dokumente mussten mit dem Reisepass eingeschickt werden. Die ganze Geschichte ist natürlich auch noch mit Kosten verbunden. Wir wählten die Variante über das Konsulat in Bonn. Es ist dann natürlich auch schwierig bei allen ein Visum mit der gleichen Gültigkeitsdauer auszustellen. Vor allem was bringt ein Visum etwas in der Vergangenheit? Nichts destotrotz klappte es dann doch noch bei allen, welche die Dokumente rechtzeitig einrichten. Bei Chris klappte etwas mit dem Krankenkassennachweis nicht und er musste leider zu Hause bleiben.
Die Reise startete am Dienstagabend um 21.00 Uhr, als wir in Geroldswil den Hotzenblitz bestiegen. Thöms Vater fuhr uns freundlicherweise zum Flughafen. Dort komplettierte sich die Reisegruppe, als wir Wörle und Andreas vor dem Check-In trafen. Für einmal mussten wir dort auch nicht anstehen. Auch beim üblichen Security-Prozetere lief alles rund. So bezogen wir zu sechst pünktlich unseren Vogel und flogen in 3 Stunden zu Mütterchen Russland. Lustiger weise hiess unser Pilot Urban Klaschnikow. Mit der Zeitverschiebung (+ 3 Stunden) landeten wir um 05.00 Uhr in Moskau. Es war also eine sehr kurze Nacht. Auf dem Rollfeld angekommen, war alles weiss und uns wurde erstmals richtig bewusst, was uns hier wettertechnisch erwarten wird. Unserem Präsi ging es leider gar nicht gut, er hatte starke Bauchkrämpfe und konnte kaum geradeaus gehen. Um 06.00 fuhr der Flughafenzug Richtung Innenstadt. Von dort nahmen wir 2 Taxis zum Hotel, welches sich in der Nähe vom Roten Platz befand. So standen wir also um 07.00 Uhr in der Lobby und es war noch zu früh um die Zimmer zu beziehen. Auch das Einchecken war ein endloses und kompliziertes Prozedere. Irgendwie hatte es die Rezeptions-Düse nicht so im Griff. Das Leiden unseres Präsis hatte noch kein Ende. Das Medical-Center war leider weit entfernt. Zum Glück traf nach einer Weile unser Reise-Arzt Manni bei uns ein, welcher vom Leidenden angeschrieben wurde. Nach einer kurzen Untersuchung sollen Gallensteine der Auslöser gewesen sein. Manni hatte auch Medikamente dagegen dabei und gottseidank tritt schnelle Rekonvaleszenz ein. Irgendwann kurz vor 10 Uhr bekamen wir unser erstes Zimmer und konnten das Gepäck dort deponieren. Schnell wollten wir zum A-Jugend-Spiel und suchten Taxis auf. Doch diese waren plötzlich nirgends mehr vorhanden. Wir irrten in der Stadt herum und konnten keine Taxis finden, so konnten wir uns das Jugendspiel abschminken.
Einen Mittagsschmaus nahmen wir in einem billigen Selbstbedienungsladen ein, aber hauptsächlich war es eher ein Fliehen in die Wärme. Danach zog es uns wieder ins Hotel, wo jetzt auch die restlichen Zimmer bezogen werden konnten.
Später bestellten wir im Hotel dann zwei Taxis und fuhren zum Treffpunkt Hotel Adlon. Das Fanprojekt organisierte von da aus eine gemeinsame Fahrt aller Bayernfans mit Bussen direkt zum Stadion. Respekt an Brück uns seinen Helfern, es war super organisiert! Bevor wir in einem Bus Platznahmen, versuchten wir noch etwas im hoteleignen Restaurant etwas zu essen, aber es reichte nur für den Blick in die Speisekarte.
Durch den Moskauer Feierabendverkehr quälten sich die Busse langsam zum Khimki hinaus. Vor dem Stadion dann das grosse Warten. Es gab Eingangskon-trollen inkl. Metall-Detektoren, der Russe nahm es für einmal sehr genau. Gastrotechnisch war das Angebot an Verpflegung auch sehr begrenzt. Vor dem Blocke eine Art Aufenthaltsraum, wo nur kleinere Snacks verkauft wurden. Den meisten war es eh egal, denn man war eher auf warmen Tee aus.
Das Spiel im Schneegestöber wurde deutlich zu unseren Gunsten entschieden. Auf dem Rasen liess die Mannschaft von Pep wenig anbrennen. Zwar erwischten die Russen den besseren Start, aber nach dem Robben-Treffer hatte sich das weitge-hend gelegt. Nach der Halbzeit legte Mario Götze mit einem wirklich sehenswerten Tor nach. Liebling im Gästeblock dürfte heute aber trotzdem die Nummer Sieben des Armeeklubs gewesen sein. Herr Honda erstarrte erst vor Manuel Neuer wie das Ka-ninchen vor der Schlange und scheiterte dann beim Versuch, den Ball von innerhalb des 5ers ins leere Tor zu schiessen. Immerhin überliessen ihm seine Kollegen zum Trost den Schuss vom Elfmeterpunkt. Was der Japaner kann, kann ich schon lange dachte sich dann Thomas Müller und stellte den zwei Tore Vorsprung wieder her. Endergebnis: 3:1 für uns.
Nachdem Spiel wieder mit den Bussen in Richtung Innenstadt, wo wir irgendwo beim Roten Platz ausgeladen wurden. Noch ein paar Erinnerungsfotos geschossen, zog man weiter in der frostigen Kälte durch Moskau. Leider fand man kein Restaurant das um diese Zeit noch offen hatte, also ging es zurück ins Hotel. An der Rezeption brachten sie es tatsächlich fertig, dass keine Getränke aus dem Getränkeschrank mehr verkauft wurden. So mussten wir halt durstig in die Federn.
Am Morgen war dann erstmal Frühstück angesagt und dann bestellten wir an der Rezeption einen Taxi. Dieser traf irgendwie aber nie ein. Nach mehrmaligen Abklärungen der Rezept-Dame stand er wohl im Stau. Nichtsdestotrotz mussten wir unser Glück also in der Moskauer U-Bahn suchen, damit wir noch rechtzeitig zum Flughafen kamen. Dort war es wie beim Lotto-Spielen, denn zur Orientierung war alles nur in kyrillisch angegeben. Natürlich verstand auch keiner der Einheimischen Englisch. Leider fuhren wir zuerst prompt in die falsche Richtung, aber kamen dann doch noch rechtzeitig zur Metro-Station wo wir dann in den Flughafenzug umsteigen konnten. Aufgrund der Kälte hatten sie Probleme unser Maschine zu enteisen, so fuhren wir noch fast eine Stunde auf dem Rollfeld umher.
Der Rückflug verlief sonst ohne erwähnenswerte Zwischenfälle und wir landeten mit über einer Stunde Verspätung in Zürich. Eine eiskalte aber schöne Blitz-Reise nach Russland war beendet.
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