Bericht
Ja Mal - Bereits am Vorabend machten wir uns zu viert auf den Weg durch den Gotthard in Richtung Süden. Luck konnte sich aus den Fängen des Schweizer Militärs befreien und dank den Südtirolern hatten wir auch noch eine Karte für Ihn. Ohne Zwischenfälle erreichten wir das Tessin, wo wir jedoch aufgrund der Sintflutartigen Regenfälle fast weggeschwemmt worden wären. Nach unzähligen Mautstellen und um einige Euro leichter, entschieden wir uns den US-Präsidentschaftswahlen in einem Hotel beizuwohnen. Ausgeschlafen und satt erreichten wir dann gegen Mittag Florenz. Nachdem endlich der "Ospiti" Parkplatz gefunden war und wir etliche Bekannte begrüsst hatten, wollte man gemeinsam in die Innenstadt. Die Italiener hatten extra einen Pendlerbus zur Verfügung gestellt, welcher uns gratis in die Stadt brachte. Leider klappte es mit der Koordination nicht ganz, so dass ich mit unseren Ultras allein (dafür aber singend) zum Dom fuhr. Dort angekommen, war ich jedoch nicht lange allein, zumal meine Tüte voller Feldschlösschen gewisse Stadtmünchner anzog wie totes Fleisch die Fliegen. War auf jeden Fall ganz lustig. Irgendwann traf man sich dann auf der "Alten Brücke" und zog gemeinsam durch die Gassen und Läden. Zurück am Stadion erfuhren wir dann, dass alle Fahnen schon platziert seien und wir jetzt nicht mehr rein kämen. Dank Andy und meinen Italienisch Kenntnissen begleitete mich dann doch noch ein Fanbeauftragter der Florentiner in den Gästeblock um die Fahne aufzuhängen. Eigentlich ein ganz netter Kerl, jedoch für Italien mit sehr merkwürdigen Ansichten was Ultra, Tifo und Fussball betrifft. Ich würde mal behaupten der Moderne Fussball ist dort schon Alltag. Na ja, wir würden uns den Spass nicht verbieten lassen. Die Einheimischen hatten sich richtig Mühe gegeben und zusätzlich zu den gratis Bussen gab es auch noch kostenlos Verpflegung und ein Folklore Beitrag einer Fahnenschwinger-Truppe. Letztere eventuell als Kompensation an unsere Ultras gedacht, da Fahnenverbot im Block galt. Die Eingangskontrollen waren dann ziemlich lasch und so fand die eine oder andere Fahne und weiteres Zubehör doch noch seinen Weg ins Stadion. Und meinen Gürtel hab ich auch nicht hergeben müssen. Der Block ist zwar gammlig und verrostet und die Zäune erinnern eher an ein Gefängnis, trotzdem hat ein solches altes Stadion schon mehr Charme als die sterile Arena Welt. Stimmungsmässig war es ganz OK, vor allem in der 2. Hälfte als der Ausgleich und dann sogar die Führung in der Luft lag, konnten wir uns sehr gut bemerkbar machen. Ach ja, da stand doch vor dem Spiel tatsächlich ein deutscher im Florenz Trikot mitten in unserem Block. Ich dachte ich seh nicht recht. Nachdem ich Ihn dann freundlich aber bestimmt aufgefordert hatte sich zu verpissen, zog er unter Applaus der umstehenden das Trikot aus. Geht doch. Aufgrund unserer Aktivitäten kann ich den Viola Support nicht wirklich beurteilen. 2-3-mal waren sie aber sehr gut unterwegs. Ein wenig lächerlich die Nachwuchs-Ultras, welche gegenüber dem Kollektiv stehen, also direkt neben dem Gästeblock. Ausser Provokation war da wenig Stimmung auszumachen. Freunde werden wir mit denen also eher nicht. Nach dem Spiel ging es dann direkt auf die Autobahn, da Marcel und ich rechtzeitig im Büro sein mussten. Gegen 6 Uhr früh war ich dann zuhause, was gerade noch zum Duschen reichte.
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