Bericht
Holger - Gut gelaunt und sehr optimistisch fuhr ich an diesem verregneten Samstagvormittag in Richtung Diepoldsau. Gut gelaunt, weil die vorangegangenen Spiele unseres geliebten FC Bayern alle mit positiven Resultaten geendet hatten (Maccabi, Dortmund, Osnabrück). Etwas enttäuscht war ich als der Wagen mit den Bayernfans des Fanclub Zürich vorfuhr. Leider nur zu viert traten wir die Reise ins regnerische München an. Wo sind denn all die Treuesten der Treuen geblieben? Nur am schlechten Wetter kann es sicher nicht gelegen haben (Schönwetterfussballgucker???). Wir vier haben es positiv gesehen, hatten wir so doch genügend Platz in unserem geräumigen VW-Gefährt und Bier war auch ausreichend an Bord. Ohne Halt ging es direkt in die Parkharve. Da doch einige Biere den Besitzer gewechselt hatten, war der Harndrang eines Mitreisenden sehr gross, aber es gab keine Gelegenheit sich zu erleichtern. Ziemlich gequält musste er im Stau alle Konzentration aufwenden, um nicht ins Auto zu urinieren. Endlich war der Parkplatz erreicht und es konnte Abhilfe für dieses dringende Problem geschaffen werden. Der Andrang zu diesem Spiel, obwohl Wiesnwochenende war, hielt sich im Rahmen. In unserer Reihe klafften etliche Lücken. Das Spiel begann auch nicht vielversprechend, da die schwarze Perle Sanou den SC Freiburg schon in der 4. Minute in Führung brachte. Das einzig Sehenswerte an diesem Treffer war der anschliessende Torjubel. Der fünffache Flicflac hätte an den Olympischen Sommerspielen beim Kunstturnen sicher eine Medaille eingebracht. Die Unseren merkten aber recht schnell, dass sie reagieren mussten und haben nicht bis zur Schlussviertelstunde gewartet, um das Resultat zu korrigieren. Da es während der ganzen 90 Minuten kaum regnete, entwickelte sich ein anständiges Spiel. Die Fehler des Gegners wurden nicht erzwungen, sondern man wartete ab, bis sie diese von alleine machten. So gelang der Ausgleich durch den fliegenden Holländer recht schnell. Mit dem Pausenpfiff erzielte Frings nach der sehenswertesten Aktion der ersten Hälfte sogar den Führungstreffer. Recht ruhig und souverän verlief die zweite Hälfte (Witz!). Die Rückwärtsbewegung bei gegnerischem Ballbesitz war eine Katastrophe und die Aussenverteidiger Rau und Salihamidzic waren eine regelrechte Zumutung. Dieser Ansicht war auch Keeper Oli Kahn, lies er doch seinem Ärger lautstark freien Lauf. Nachdem Golz sich zusammen mit seinem Verteidiger ein weiteres Ei ins Netz legte, stand das Schlussresultat mit 3:1 fest. Zügig begaben wir uns auf den Heimweg. Die Regenfahrt wurde nur durch zwei Unfälle und dem Stop in Memmingen unterbrochen und so waren wir zu einer christlichen Zeit wieder in heimischen Gefilden. Als Nebenbemerkung möchte ich den Begriff „Ultra“ erläutern: Ein Ultra ist, nicht wer am lautesten Schreien oder am meisten Bier saufen und pöbeln kann, sondern der, der auch bei scheiss Wetter und nach Grottenspielen, sowie bei einem indiskutablen Tabellenplatz ins Stadion geht und seine Mannschaft nicht mit Pfiffen oder „Trainer raus“ Rufen eindeckt, sondern mit Applaus und Schlachtgesängen in guten und in schlechten Zeiten unterstützt. Auch nur diese Fans werden eine objektive, konstruktive Kritik über Spiel, System, Vorstand, Trainer und Mannschaft abgeben können. Geben wir unserer Mannschaft noch etwas Eingewöhnungszeit, noch ist die Meisterschaft nicht entschieden, kein Titel vergeben (ausser der Ligacup und den haben wir gewonnen). Also auf, anmelden an das nächste Spiel und singen wir zahlreich: Gute Freunde kann niemand trennen, gute Freunde sind nie allein...
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Aussagen und Meinungen vom Autor sind als unabhängig vom FC Bayern München Fanclub Zürich zu betrachten und entsprechen nicht zwingend der offiziellen Meinung des FC Bayern München Fanclub Zürich.