Bericht
Marcel - Bis jetzt war es eine schöne Europapokalsaison mit vielen neuen Stadien und Städten. Leider war dann das Achtelfinal-Los nicht so attraktiv, dafür sportlich lösbar. Waren es letzte Saison noch 4 Leute die mit einem Punto nach Florenz gereist sind, so war diese Saison die Resonanz etwas grösser. Es war schnell klar, dass wir mit einem 9er in Richtung Süden reisen werden. Schlussendlich waren wir acht Leute und trafen uns am Montagabend um 21 Uhr in Geroldswil bzw. etwas später in Dietikon. Wie letztes Mal entschieden wir uns für die Variante mit Übernachtung in Modena. Dank der neuen Westumfahrung und sehr wenig Verkehr kamen wir dort auch relativ frühzeitig an. Also am frühen Dienstagmorgen, so knapp nach 02 Uhr. Am Empfang wurden wir schon begrüsst und alles lief ohne Probleme ab, schliesslich wurden die Zimmer auch schon im Voraus bezahlt. Einige verbrachten dank Holzfällerarbeiten anderer Zimmergenossen eine ziemlich unruhige Nacht, weil ich jemand gezielt in ein Einzelzimmer gesteckt habe hatte ich damit kein Problem. Pünktlich zum Frühstuck begaben sich Patrick und ich zum Frühstücksraum, war eine Kulinarische Katastrophe und einem Viersternhotel nicht würdig. Dafür war’s aber auch ziemlich günstig und für die mitreisenden Assis war es allemal gut genug. Kurz nach 10 Uhr waren dann alle soweit und es konnte weitergehen. Lief auch wieder recht gut, bis es etwa 50 Kilometer vor Florenz begann zu schneien und wir eine Stunde im Stau stecken blieben. Da wir ja immer noch genügend Zeit hatten, wurde auch keiner nervös. Nach dem Mittag waren wir dann auch schon auf dem Gästeparkplatz des Stadions, dank Navi und Ortskenntnis vom letzten Mal war dies auch kein Problem. Vor dem Stadion wurden noch die letzten Ticketdetails geklärt, hatten erst 5 von 8 aber war dann schnell alles organisiert. Mit einem extra für die Bayernfans bereitgestellten Bus, ging es dann in die Innenstadt. In der Stadt teilte sich die Gruppe dann etwas auf. Einige gingen etwas Essen und trinken, andere wiederum bevorzugten eine Stadtrundfahrt. Ich wäre gerne mitgegangen, aber das Wetter war mir einfach zu schlecht. Ein geeignetes Restaurant war schnell gefunden und wie es der Zufall so wollte, war dort die ganze Fanszenen Prominenz vor Ort oder kam zumindest später noch dazu. Es wurde gegessen, getrunken, die letzten Tickets getauscht und sich über alles Mögliche unterhalten. Am frühen Abend schlenderten wir dann doch noch ein wenig durch die Strassen von Florenz. Dies hat sich auch gelohnt, ist ein wirklich schönes Städtchen. Die etlichen Eisdielen waren auch sehr einladend, besonders die eine, aber leider konnte ich niemanden dazu überreden mit mir ein Eis zu essen. Scheiss Wetter! Auf der Ponte Vecchio wurden noch ein paar Fotos geschossen, ein Südtiroler bewies da besonderes Talent. Später verdrückte Bock noch Nutella mit was weiss ich, sah nur diese hässlich braune Sauce. Beim Bahnhof angekommen warteten wir auf den Bus der zum Stadion fuhr, oder besser gesagt fahren sollte. Der kam und kam nicht, darum entschieden wir uns für eine Taxifahrt. Nach 20 Minuten waren wir dann auch wieder beim Nelson Mandela Forum bzw. dem Gästeparkplatz. Dort noch schnell die Fahne eingepackt, umgezogen und ab ins Stadion. Zumindest machten das Luck und ich so, der Rest vertilgte noch was vom gratis Essen dass uns die Italiener zur Verfügung gestellt haben, danke dafür. Als ich in der Ruine äh im Stadion angekommen bin, hing unsere Fahne bereits und es gab schon wieder Theater wegen einer 1 Mann Fahne. Noch nie gesehen, Fahne von Hand gemalt und irgendetwas von 1988. Der arme Mann fiel fast vom Balkon, so hat er sich aufgeregt. Dabei wurde er frühzeitig darauf aufmerksam gemacht dass die SM ihre Fahne dort aufhängen möchte. Schade war von denen keiner frühzeitig im Stadion, sonst hätte diese sinnlose Diskussion gar nie stattgefunden. Aber ist ja auch egal, Hauptsache unsere Fahne hing gut. Das Stadion an sich ist ein typisch italienisches Stadion, also völlig verfallen. Blöderweise musste ich mal Wasserlassen, zum Glück nur das, es gab nämlich nur Plumpsklos ohne Türen und Wasser zum Händewaschen sowieso nicht. Dafür stand das Wasser am Boden knöcheltief. Mein persönlicher Lieblingsfan suchte noch nach einer Heizung, naja war dann leider auch vergebens. Da fällt einem schon auf wie verwöhnt man geworden ist wenn man die Stadien in Deutschland oder bei uns teilweise anschaut. Aber trotz alledem macht auch das den Reiz für eine Auswärtsfahrt im Europapokal aus. Das Spiel verfolgten Luck und ich direkt unten bei unserer Fahne und daher auch mitten drin im SM Mob. Vor 2 Jahren wären wir da wohl nie hin gestanden, aber die Zeiten und die Leute ändern sich. In diesem Fall ins Positive. Damals gab es von unserer Seite immer mal wieder negative Berichte über die Gruppe, auch von mir. Da gibt es auch nichts zurückzunehmen, war halt nicht alles gut was die machten. Wir werden auch so sicherlich nicht zur Sektion ZH aber es hat inzwischen wirklich gute und nette Menschen dabei und es kann ja nie schaden wenn man ein wenig Kontakte pflegt. Wer ab und zu im Europapokal auch zu Auswärtsspielen reist weiss wovon ich rede. Dies ist natürlich nur die Meinung von vereinzelten Mitgliedern, der BFC Zürich ist grundsätzlich Neutral. Für unseren Lappen bestand also keine Gefahr dass er von diesem verdammten Wind mitgenommen wurde. Dies war nicht bei allen Fahnen der Fall, ohne starke Kleber und einer eifrigen Helferin wäre der “kleine“ Hotzenwald Banner jetzt in italienischer Hand. Über das Spiel gibt’s nicht viel zu berichten, Hauptsache eine Runde weiter egal wie und warum. Solche spannenden Momente sind doch genau das was den Europapokal auszeichnet. Während der Blocksperre hatte man wieder Zeit sich mit bekannten auszutauschen und den armen Oktopus zu begutachten. Der wollte während dem Spiel unbedingt die Italiener besuchen, sein neues Herrchen hatte wohl weniger Freude und lies ihn einfach liegen. Wieder im Auto ging es dann zurück in die Schweiz, zumindest wurde es versucht. Regnete und stürmte es in Florenz noch wurde es später immer schlimmer. Die Autobahn war praktisch von Florenz bis Mailand weiss, teilweise hatte es 30cm Neuschnee neben der Strasse. Die Italiener leisteten aber erstaunlicherweise gute Arbeit bei der Schneeräumung, hätte ich denen ehrlich nicht zugetraut. Trotzdem hatten wir gute 2 ½ Stunden mehr und ich war erst um 08.45h wieder in Schlieren im Geschäft. Trotz alledem war es eine ziemlich amüsante und schöne Reise ins Wintersportgebiet Toskana.
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