André - Heute geht es zum "Blubb", den wir - so die Hoffnung zu diesem Zeitpunkt -nach dieser Saison nicht mehr so schnell wieder sehen müssen. Akut abstiegsgefährdet sind die "Blubberer" zu Beginn der Rückrunde und entsprechend groß erscheint die Chance auf einen Sieg unserer Roten im bayrischen Derby. Wieder einmal düsen wir mit dem "Hotzenblitz" los. Thöm lädt mich in Laufenburg am Bahnhof ein, am Grenzübergang in Waldshut wartet dann auch schon der Rest der BFCZ-Truppe mit Marcel, Richi und Luck. Zu sechst machen wir uns via der kurvenreichen Randen-Strecke auf den Weg nach Stuttgart und weiter ins Fränkische. Einen kurzen Zwischenhalt nutzte ich zum Schnellkauf bei Burger-King - "Fastfood" bekommt, wenn man mit den Hotzen unterwegs ist, eine völlig neue Bedeutung. Längere Verpflegungspausen sind nicht so nach deren Geschmack. Um kurz nach 12 Uhr sind wir bereits am Ziel. Sonnenschein und Eiseskälte, ein interessanter Mix. Noch ist wenig los. Allerdings begegnete uns auf dem Weg zum Stadion eine Gruppe von etwa vier Dutzend Milchgesichtern. Sind die Kitas in Nürnberg im Streik? Sind hier Mittelschüler auf Klassenfahrt? Nein, bei näherem Hinsehen entpuppt sich das als der Nürnberger Ultra-Mob, eskortiert von einem kleinen Häuflein Polizisten. Meine Güte sind die jung. Na ja, dennoch lieber ein wenig Abstand. Die Suche nach dem Gästeeingang gestaltete sich dann ein wenig schwierig, wir drehen erst fast eine komplette Stadionrunde. Nach einer halben Stunde dann endlich Toröffnung. Nach einer weiteren halben Stunde traf mit Thomas Potz auch unsere Szene Unterschleißheim ein. Thomas kam mit dem Fan-Zug aus München. Wie Thom berichtete, hatte er deshalb ein wenig Verspätung, weil die Notbremse offenbar ein beliebtes Spielzeug war. Dafür durfte die SM gleich mehrfach ein- und aussteigen. Noch schnell ne fränkische Wurst einverleibt und rein in den Block. Die Stimmung ist anfangs eher verhalten. Bei Pro-Bayern-Gesang kommt kaum etwas, lauter sind Anti-Blubb-Gesänge wie der "Der Blubb steigt ab". Das Spiel fängt recht gut an, Thomas Müller bringt uns nach etwas mehr als einer halben Stunde in Führung. So richtig nachlegen aber konnten unsere Roten nicht. Im Gegenteil. In der zweiten Hälfte wurden die Blubberer besser - nicht zuletzt dank unseren Leihgaben Ottl und Breno. Na super...Dann fällt auch noch das 1:1 und jetzt machten auch die Heimzuschauer, zuvor äußerst passiv, Stimmung im Stadion. Für ein Derby war's gleichwohl eher beschaulich und auch das Spiel endet schließlich schiedlich-friedlich 1:1. Ohne größere Probleme sind wir schnell zurück beim Auto - nichtsahnend, dass die eigentlichen Herausforderungen noch bevorstand. Schön ist ja, dass man im Hotzenblitz Fernsehempfang hat. Und so schalten wir pünktlich zur Sportschau ein. Weniger schön: Die Sportschau war bereits um, da waren wir gerade mal 5 Meter vorwärts gekommen. So ein beknacktes Verkehrsleitsystem wie in Nürnberg gibt's wohl nur noch in Gladbach. So nach fast zwei Stunden (!!) kommt Bewegung in die Kolonne. Damit nicht genug: Nach einer Stunde Fahrtzeit setzte Schneetreiben der wüstesten Art ein. Ein Ratsstätten-Halt kommt da genau richtig. So richtig beruhigte sich das Wetter aber erst weit nach Stuttgart. Thöm als erfahrener Kutscher brachte uns aber sicher ans Ziel - in Waldshut verabschieden sich Marcel und Co, Thöm führ mich kulanter Weise direkt vor die Haustür. Was für ein Service! Allerdings war's auch schon weit nach Mitternacht und so ging ich direkt ins Bett, noch eine Weile grübelnd, was dieses Unentschieden am Ende wert sein wird.
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