André - Über Frankfurt fahr'n wir nach Berlin! Mit diesem festen Vorsatz machten wir uns zusammen mit den Hotzenwäldern um die Mittagszeit auf den Weg zur Mainmetropole. Achtelfinale DFB-Pokal stand an. Der Hotzenblitz holte mich und Ramona am Laufenburger Grenzübergang ab, Marcel wartete schon in Eiken. Zu sechst ging's los. Ohne größere Vorkommnisse - und natürlich wie bei den Hotzenwäldern üblich ohne einen kulinarischen Stopp (Hunger!) - erreichten wir frühzeitig die Bankenstadt. Der Weg zum Stadion indes stellte überraschend ein Hindernis dar, weil Thöm - sonst eigentlich Mister Zuverlässig am Steuer - ein klein wenig Orientierungsprobleme bekam. Aber auch mal schön, unbekannte Seiten- und Nebenstraßen zu Gesicht zu bekommen. Gleichwohl waren wir pünktlich zur Stadionöffnung auf dem Parkplatz. Am Eingang genossen wir dann hessische Gastfreundschaft der besonderen Art - eine äußerst intensive Einlasskontrolle. Hatte fast schon etwas von Ganzkörpermassage. Andernorts muss man für so etwas Geld bezahlen. Naja, aber nachdem der Knabe dann endlich die Finger von uns abließ, konnten Marcel und Thöm die Pool-Position nutzen und die Banner gut sichtbar nebeneinander aufhängen. Zuversichtlich sahen wir dem Spiel entgegen und von unserer Mannschaft wurden wir nicht enttäuscht! "Kampf um Glanz und Gloria" stand auf einem Spruchband der Frankfurter Fans vor Spielbeginn - doch nicht die Hessen versprühten Glanz. Unsere Roten waren es, die dieser Aufforderung Folge leisteten. Unser Team brannte förmlich ein Feuerwerk ab, die Eintracht wurde mit 4:0 vom Platz gefegt. Wunderbarer Fußball, wie man ihn zuvor selten in der Saison gesehen hatte. Und die Fans? Die hatten eigentlich allen Grund zum Jubel. Eigentlich. Doch was da im Block ablief, war absolut unerklärlich. Ein lebloser Auftritt. Als ob wir 0:4 hinten liegen würden. Kaum Gesang, nicht mal die einfachsten Schlachtrufe zündeten. Als ob eine Horde Zombies zusammengetrieben und in rote Trikots gesteckt worden wäre. Nur die SM und einige wenige bei uns in der Ecke hielten dagegen. Zumindest beim Support ging der Punkt an die Eintracht. Deren Ultras hatten ohnehin ein besonderes Highlight parat - in der 30. Minute präsentierten sie 'ne witzige und originelle Choreo als "Gruss" an die Schickeria. Ein Schulbus mit Figuren aus der Zeichentrickserie South Park. Motto: "Ausgesperrte immer im Bus." Weniger witzig: In der selben Minute wurden draußen vor dem Stadion besagte Ausgesperrte im Bus von Frankfurtern angegriffen. Muss und kann man nicht immer verstehen, was da in Ultras-Köpfen mitunter vorgeht. Nach dem Spiel ging es dann flott zurück - wieder ohne kulinarischen Stopp (noch mehr Hunger!), dafür waren wir aber immerhin zügig daheim und so waren uns noch einige Stunden Schlaf vergönnt, in denen wir vom Viertelfinale träumen konnten... und auch ein klein wenig schon von Berlin.
Bildergalerie
Aussagen und Meinungen vom Autor sind als unabhängig vom FC Bayern München Fanclub Zürich zu betrachten und entsprechen nicht zwingend der offiziellen Meinung des FC Bayern München Fanclub Zürich.